Erinnern Sie sich an das Rätsel um die Buchhülle? An den feinen Nieselregen, den Krimi im Stoff und die verschwiegene Künstlerin mit der perfekten Naht? Ja genau – die Buchhülle mit schwarzem Stoff und weißen Sternen, die eines Morgens still und makellos im Seniorentreff auftauchte. Niemand wusste, wer sie genäht hatte. Es wurde getuschelt, gemutmaßt, Tee getrunken. Und dann? Dann wurde es noch besser.
Denn während wir uns fragten, wer wohl die „Stoffdetektivin“ war, ratterten im Hintergrund längst die Nähmaschinen. Die Gruppe aus dem Nähkurs in der Poststraße antwortete – nicht mit Worten, sondern mit Faden und Fantasie. Und siehe da: Vier neue Taschen erblickten das Licht der Welt. Jede ein kleines Meisterstück! Punkte, Streifen, Patchwork – ein Musterreigen, wie gemacht für ein Schaufenster… oder einen Krimi. Nur mit mehr Farbe.
„Fertig sind sie“, schrieb uns die Kursleiterin trocken. Keine großen Worte. Aber große Wirkung. Das Bild, das sie uns schickte, sagt ohnehin alles. Wer genau hinschaut, erkennt den Tatort: dieselbe ruhige Hand, dieselbe Liebe zum Detail. Und plötzlich ergibt alles Sinn.
Die Auflösung?
Sie war von Anfang an Teil der Geschichte. Im Kreis der Nähgruppe. Mit Krimi-Geschmack und Zuglektüre. Richtig: Marion war’s. Wer bis hierhin aufmerksam gelesen hat, dem ist ihr Name schon einmal begegnet. Und wer ihr beim Nähen zusieht, merkt schnell: Da steckt nicht nur Technik drin, sondern auch Herz.
Und was kommt als Nächstes?
Vielleicht eine Tasche mit Geheimfach? Eine Schürze mit Hinweisen? Oder ein Nadelkissen, das Morsezeichen sendet? Wer weiß das schon. Sicher ist nur: Im Seniorentreff wird nicht nur genäht – hier wird auch Geschichte geschrieben. Und zwar Stich für Stich.